Ortsteil Schöllnstein

Schöllnstein

 

Ringsum von waldigen Anhöhen eingeschlossen, lag wie in einem Verstecke die Ritterburg Schellenstein auf einem in der Mitte eines Berges auslaufenden zungenförmigen Vorsprunge, ähnlich dem Niederhause bei Passau, nur mit dem Unterschiede, dass das Niederhaus nach Südost, der Schellenstein dagegen nach Westen ausläuft. Den Namen bekam die Burg von "schellen", was soviel heißt wie "zerschellen". Es wurde nämlich dieser Felsen, an dem die Wasser der Ohe, die von hier ab die "Schöllnach" heißt, anschlugen und die Eismassen zerschellen, Schellenstein geheißen.

Im Lauf der Zeit bürgerte sich die Schreibweise "Schöllnstein" ein, dieser Name wurde wahrscheinlich von der "Schöllnach" abgeleitet.

Die Geschichte Schöllnsteins beginnt mit einer genauen Jahresangabe. Im Jahre 1369 belehnt Graf Leupolt von Hals die Brüder Seytz Puchberger zum Engelsberg und Otto Puchberger, sowie ihren Vetter Puchberger mit den Gütern zu Sieberding und einem dazu gehörigen Berg, auf dem sie die Feste Schöllnstein bauen sollen. Den Wortlaut der Urkunde, mit der die Geschichte Schöllnsteins beginnt, eine sehr detaillierte Beschreibung der Burg zu damaligen Zeit und die Besitzer in zeitlicher Abfolge der Burg kann man sehr schön in der Chronik der Gemeinde Iggensbach nachlesen.

Die Besitzer von Schöllnstein hatten anfangs ziemlich umfangreiche Waldungen, diese wurden aber nach und nach verkauft. Nach der Grundbeschreibung von 1621 waren damals noch bei der Burg:

1. die Haselleithen

2. das Entweger Holz

3. das Meikener Holz

4. Das Kapellenholz

5. das Holzloch im Robistobel, welches zuammen ungefähr 150 Tagwerk Grundfläche bedeckten und für den Besitzer wenig Nutzen abwarfen, weil viele Untertanen das Holz- und Streurecht in demselben hatten. Unter dem Grafen Josef Eligius Fugger-Glött wurden die Waldungen durchforstet und den Holzrechtlern ihr gebührender Anteil zugeteilt und das übrige in den Jahren 1808 bis 1822 an Privat veräußert.

Über den Ortsteil Schöllnstein gibt es in der Chronik der Gemeinde Iggensbach ein ganzes Kapitel, die Themen sind Die Hofmark Schöllnstein, Die Schulgeschichte von Schöllnstein, die Pestkapelle von Schöllnstein, die Expositurkirche und Gründung sowie Innenrenovierung, die Schöllnsteiner Gebietsreform sowie das Arma-Christi-Kreuz mit den Folterwerkzeugen, der Teufelsstein von Schöllnstein sowie eine Beschreibung des Urzustandes des Schöllnachtals. Dort kann man ganz in die interessante Geschichte vom Ortsteil Schöllnstein eintauchen und sich ausführlich informieren.

 

Auszüge aus der Chronik der Gemeinde Iggensbach von Max Zitzelsberger